Sicherheitsregeln

🛡️ Sicherheitsregeln für die ersten 14 Tage mit einem Tierschutzhund

(Damit dein neuer Schatz bleibt, wo er hingehört: bei dir.)


🔐 1. Doppelte Sicherung beim Spaziergang (Pflicht, kein Vorschlag!)

Die meisten Tierschutzhunde sind anfangs unsicher, schreckhaft oder panikanfällig.
Darum gilt:

👉 Halsband + Geschirr + Leine
👉 Bei Angsthunden zusätzlich Panikgeschirr
👉 Kein Flexi-Rollband

Warum?
Weil ein erschrockener Hund sich blitzschnell winden oder rückwärts aus dem Geschirr ziehen kann – und dann ist er weg.
Und „Hund sucht Zuhause“ soll bitte nur am Vermittlungsfoto stehen, nicht bei Facebook im Notfallpost.


🚪 2. Wohnungstüren immer GESCHLOSSEN und gesichert

Klingt banal. Ist aber lebenswichtig.
Was oft vergessen wird:

  • Haustür beim Kommen und Gehen sichern
  • Kinder und Besuch aufklären
  • Fenster & Balkon abgesichert halten

Neuer Hund + offene Tür = gratis Herzinfarkt.


👨‍👩‍👧 3. Keine Begrüßungsparade vom kompletten Familienclan

Auch wenn Opa, Tante, Nachbarin und alle Kinder schon Schlange stehen:
NEIN.
Am Anfang reicht ein ruhiger Mensch, maximal der eigene Haushalt.

Ein überforderter Hund flüchtet → und das bitte nicht im neuen Zuhause.


🏡 4. Erst die Wohnung, dann die Welt

In den ersten Tagen:

  • kurze Löserunden
  • kein Stadtfest
  • kein Besuch im vollen Baumarkt
  • keine Hundespielwiese

Überforderung ist ein Sicherheitsrisiko, weil Angst die Wahrscheinlichkeit von Flucht oder Übersprungshandlungen erhöht.


🐾 5. Sicherer Rückzugsort – tabu für alle

Ein Körbchen oder eine ruhige Ecke, die nur deinem Hund gehört.
Von dort wird:
❌ nicht gezerrt
❌ nicht gestreichelt
❌ nicht „mal schnell“ rausgeholt

Ein sicherer Rückzugsort verhindert Stress → Stress führt weniger zu Flucht oder Abwehrverhalten.


🧷 6. Leine IMMER dran – auch im Garten

Auch im eigenen Garten, solange er nicht 100 % ausbruchssicher ist:
👉 Leine dran.
Hunde aus dem Tierschutz sind oft echte Houdinis:
ein Loch im Zaun? ein Spalt unterm Tor? ein lose gesetzter Zaunpfahl?
Challenge accepted! 🐕


📛 7. Kein Ableinen – auch wenn er „so süß guckt“

Nicht in den ersten Wochen.
Auch nicht, wenn er entspannt wirkt.
Auch nicht, wenn du denkst: „Ach, wird schon gutgehen.“
Wird es nicht.
Er hat noch keine Bindung – nur du denkst, du seist sein Mensch. Er noch nicht.


📍 8. GPS-Tracker? Sehr empfehlenswert!

Gerade bei sehr ängstlichen Hunden.
Ist nicht teuer – aber unbezahlbar, wenn du ihn wirklich brauchst.


🥣 9. Ruhe beim Füttern – für Sicherheit und Vertrauen

Viele Tierschutzhunde haben schlechte Erfahrungen oder Futterstress.
Futterneid → Unsicherheit → Verteidigungsverhalten möglich.
Darum:

  • füttere in Ruhe
  • kein Herumlaufen um den Napf
  • keine kleinen Kinder daneben

🛋️ 10. Keine „Mutproben“ erzwingen

Einfach NICHT:

  • ins Auto heben, wenn er panisch ist
  • fremde Hunde antatschen lassen
  • in vollen Straßen laufen
  • Geräuschangriffe „trainieren“
  • ihn hochnehmen, wenn er Angst hat (fühlt sich ausgeliefert)

Nur Sicherheit + Zeit → nicht Konfrontation = Vertrauen.


🦴 11. Keine Kauknochen, wenn mehrere Hunde im Haushalt leben

Zumindest nicht in den ersten Wochen.
Futterressourcen sind sensible Themen → Stress = Risiko.


🎧 12. „Hormone statt Hörvermögen“ – Stress verändert Verhalten

Ein gestresster Hund:

  • hört schlechter
  • sieht Gefahren überall
  • lernt langsamer
  • ist schreckhaft

Darum erwarte NICHTS – und du machst alles sicherer.


👁️ 13. Beobachten statt anfassen

Viele Tierschutzhunde geben sehr subtile Körpersignale, wenn sie überfordert sind:

  • Blick abwenden
  • Kopf wegdrehen
  • Steif werden
  • Langes Gähnen
  • Züngeln

Wenn du diese Signale erkennst → Sicherheit steigt → Vertrauen wächst.


❤️ 14. Geduld schützt Leben

Ja – wirklich.
Überforderung, Angst oder schlechte Sicherung sind die häufigsten Gründe, warum Tierschutzhunde entlaufen.

Geduld = Sicherheit.
Sicherheit = Vertrauen.
Vertrauen = ein Hund, der bleibt.